Ökumenische Andacht im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Ansprache am Anfang der Andacht:

Liebe Brüder und Schwestern in Gott, sehr geehrte Anwesende!

Schon zum vierten Mal findet in unserer Stadt Poprad eine ökumenische Andacht im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen statt und zwar immer im Gotteshaus einer der christlichen Kirchen. In diesem Jahr habe ich die Ehre, Sie alle hier in der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit der evangelischen Kirche A. B. in Poprad-Veľká herzlich willkommen heißen. Erlauben Sie mir, Sie in Kürze mit ein paar Informationen im Zusammenhang mit der Vorbereitung und dem Verlauf der Gebetswoche für die Einheit der Christen und der heutigen ökumenischen Andacht bekannt zu machen, deren Thema ist, Zitat: „Versöhnung - die Liebe Christi drängt uns.“

Sehr geehrte ökumenische Versammlung, in diesem Jahr sind es 500 Jahre seit der Reformation Martin Luthers vergangen. Dieses Ereignis beeinflusste das Leben der westlichen Kirche. Auf Anlass der Vertreter der evangelischen Kirche in Deutschland wurden ökumenische Partner zu einer gemeinsamen Diskussion eingeladen, an der zur Einigung kam, dass das Andenken an die Reformation in ökumenischer Gemeinschaft als Verherrlichung Jesu Christi stattfinden wird, mit der Betonung auf Sein Werk der Versöhnung als Geschenk Gottes, das der ganzen Welt erteilt wird. Und somit werden sich die lutherischen und katholischen Christen im Jahre 2017 zum ersten Mal zusammen des Anfangs der Reformation gedenken. Dieser neuen Verbindung und dem aktuellen ökumenischen Zusammenhang danken wir für das Thema der Gebetswoche für die Einheit der Christen, was ein wichtiger Impuls zur Versöhnung und Einheit der Christen ist.

Mit der Vorbereitung und Bearbeitung des Themas und der Unterlagen zur Gebetswoche beschäftigte sich eine Vorbereitungsgruppe von 10 Mitgliedern, die Vertreter des Rates der christlichen Kirchen in Deutschland sind. Für die Wahl des Themas „Versöhnung - die Liebe Christi drängt uns“ war der Text der Apostolischen Exhortation des Papstes Franziskus unter dem Namen Evangelii gaudium (Freude am Evangelium) entscheidend. Die endgültige Gestaltung der Unterlagen wurde während des Treffens eines internationalen Komitees erarbeitet, das die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Weltkirchenrats und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen ernannten.

Sehr geehrte ökumenische Versammlung, während unserer Andacht wird die Teilung der Christen symbolisch mit dem Bau einer Mauer mit Beispielen von Sünden dargestellt. Ihr anschließendes Zerlegen wird die Versöhnung der Christen symbolisieren. Eine Versöhnung ist nur bei treuherziger Reue und der Bekennung zu Sünden möglich, wodurch aus der heruntergerissenen Mauer ein Kreuz als Symbol der Hoffnung, der verwandelnden und versöhnenden Kraft der Liebe Christi gebildet wird.

Die Liebe Christi ist die Antriebskraft, die uns dazu bringt die Trennungen zu überwinden und uns um Versöhnung zu bemühen. Werden wir zu Dienern der Versöhnung, verbreiten wir sie wie das Kerzenlicht, das die Dunkelheit aus unseren Herzen vertreibt und in uns die Versöhnung erfüllt.

Das Programm der Andacht wird auf die Leinwand neben dem Altar projiziert, auf den Bänken stehen Ihnen auch Broschüren mit dem Programm der heutigen Andacht zur Verfügung. Verteilen Sie sie bitte und so können mehrere von Ihnen dem Programm folgen, falls sie auf die Leinwand nicht so gut sehen.

Nach der Andacht laden wir Sie herzlich in das evangelische Pfarrhaus zum Agape (warmen Tee, Kuchen und gemeinsamen Gesprächen) ein. Das Pfarrhaus befindet in der Richtung des Platzes Velické námestie bei der Brücke über dem Bach Velický potok. Der Eingang ist im Erdgeschoss von der Bachseite.

Wünschen wir uns gegenseitig, dass heute Nachmittag unser Dreieiniger Gott wieder verherrlicht wird und dass wir eine gesegnete Zeit in ökumenischer Gemeinschaft verbringen.

              Amen.