Vernissage anlässlich des Weihejubiläums der Evangelischen Kirche A. B. in Veľká
Die Kirche wurde in Selbsthilfe gebaut.
Vor 200 Jahren fand im Juni 1817 ein Festgottesdienst in der neuen evangelischen Kirche in Veľká statt, deren Grundstein am 14. April 1814 gelegt wurde. Damals war hier evangelischer Pfarrer Samuel Klein tätig. Die Bewohner von Veľká bauten die Kirche in Selbsthilfe und die Kosten für diesen einzigartigen Bau betrugen fast 68 Tausend Goldmünzen.
Anlässlich des 200-jährigen Weihejubiläums der Evangelischen Kirche A. B. in Veľká und der 500 Jahren Reformation wurde am Freitag, den 26. Mai 2017 in der Galerie Scherfelov dom in Veľká eine Ausstellung eröffnet, die diesen Ereignissen gewidmet wurde.
Zuzana Kollárová vom Archiv Poprad, der Zweigstelle vom Staatsarchiv Prešov, sagte während der Vernissage: „Die Reformation kam aus Deutschland in die Zips und nach Polen schon sehr früh. Da in der Zips deutsche Einwohner lebten, wechselte gleich eine große Anzahl von ihnen vom römisch-katholischen zum evangelischen Glauben über. Die Bewohner von Veľká wechselten zum evangelischen Glauben am 19. März 1552 über. Zuerst hatten die Evangelischen ihre kleine Kirche, eine umgebaute Scheune. Die hölzerne evangelische Kirche in Veľká wurde durch einen Sturm im Jahre 1814 beschädigt, die neue Kirche baute man schon aus Stein.“ Der erste festliche Gottesdienst fand da am 22. Juni 1817 statt, das 200-jährige Jubiläum wird am 11. Juni 2017 gefeiert.
Der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde A. B. in Poprad-Veľká Jozef Vereščák ist hier schon 24 Jahre tätig. Mit Dankbarkeit gedachte er seiner Vorgänger, die sich nicht nur für den Bau der Kirche verdient machten, sondern auch für die Erhaltung des evangelischen Glaubens: „Es ist ein bewundernswerter Bau, der in zwei Jahren vollendet wurde. Aus der Geschichte wissen wir, dass jeder, der konnte, geholfen hat, und ich bin dankbar, dass die Kirche bis heute dient, obwohl sie nach den Jahren eine Rekonstruktion gebraucht hat.“ In den letzten Jahren wurde das Areal der Kirche, die Orgel usw. instand gesetzt.
In Veľká gab es schon von Anfang an keine Probleme mit dem Zusammenleben der Bevölkerung von verschiedenen Konfessionen und Nationalitäten. Das es auch heute so ist, zeugt unter anderem auch die gemeinsame ökumenische Veranstaltung „Die Botschaft von Weihnacht“, an der Chöre verschiedener Kirchen auftreten.
Der evangelische Gesangchor präsentierte sich auch während der Vernissage am Freitag. Der Bürgermeister von Poprad, Herr Jozef Švagerko fügte hinzu: „In Veľká kommen wir wirklich gut miteinander aus, egal, ob jemand katholisch, evangelisch oder einer anderen Konfession angehörig ist. Und ich denke, dass es so auch in der Vergangenheit war.“
(mar)