Gedenkfeier 2016
Am dritten Novembersonntag erinnern sich Menschen in der ganzen Welt an Opfer von Verkehrsunfällen.
In der Evangelischen Kirche in Poprad – Veľká trafen sich bei dieser Gelegenheit am Sonntag, den 20. November Angestellte des Rettungsdienstes aus Košice, Polizisten der Verkehrsabteilung in Poprad, Angestellte der Feuerwehr aus Poprad und Mitglieder der örtlichen Kirchengemeinde bei einer Gedenkfeier, die von der Seite des Amtes für den ökumenischen pastoralen Dienst des Innenministeriums der Slowakischen Republik organisiert wurde.
Nur ein Schritt zwischen Leben und Tod
Die Liturgie hielt der heimische Pfarrer Mgr. Jozef Vereščák, mit der Predigt diente der Polizeiseelsorger Major Mgr. Matúš Vongrej. In seiner Rede erinnerte er uns, dass diese Gedenkfeier gerade an dem Sonntag stattfindet, der nach der kirchlichen Tradition Ewigkeitssonntag genannt wird und uns an die Notwendigkeit der Wachheit und der Erwartung aufmerksam macht. Der letzte Tag im menschlichen Leben kommt meistens unverhofft. Nur ein Schritt liegt zwischen Leben und Tod, deswegen sollten wir unser Leben nicht aufs Spiel setzen, da es Geschenk Gottes ist. Für viele Menschen bedeutete ein Verkehrsunfall die Umsteigestation zwischen Diesseits und Jenseits. Er kommt unerwartet und ist unumkehrbar, weil man die Zeit nicht zurückdrehen kann. Der Verlust von Vater, Mutter, Kind oder Freund bringt einen großen Schmerz mit sich. Den Wert des menschlichen Lebens begreifen wir oft nur dann, wenn es schon zu spät ist. Lernen wir die Tage unseres Lebens zu schätzen. Wir sollen bedenken, dass wir hier keinen dauerhaften Platz haben. Diese Gedenkfeier für die tragisch Verunglückten soll uns dazu ermuntern, dass wir uns an den Straßen verantwortungsvoll und vorsichtig verhalten und nicht nur unser Leben, sondern auch das Leben anderer Menschen schätzen. Die Autos dienen uns, wenn wir sie unter Kontrolle haben, aber sie vernichten auch, wenn wir diese Kontrolle verlieren. Der Mensch sollte die Technik steuern und nicht umgekehrt. Deswegen ist es notwendig, dass wir keine Grenzen überschreiten, wenn wir die Kontrolle über das Fahrzeug oder über uns selbst verlieren.
Wir danken denen, die helfen
Das Ziel dieser Gedenkfeier war Ehre allen Opfern von Verkehrsunfällen zu erweisen, den Hinterbliebenen Beileid aussprechen und in Gebeten auf Schwerverletzte zu denken, denen ein Unfall das Leben radikal veränderte. Diese Gedenkfeier bot auch die Möglichkeit an, unsere Dankbarkeit denen auszudrücken, die bereit sind, bei Unfällen schnell und professionell einzugreifen. Dank dem schnellen Einsatz des Rettungsdienstes und der medizinischen Pflege gelang es uns zwar viele Kämpfe mit dem Tod zu gewinnen, aber es ist nicht immer möglich.
194 Opfer in diesem Jahr
Nach der offiziellen Statistik geschahen in der Slowakei vom Anfang des Jahres bis zum 31. Oktober 11 101 Verkehrsunfälle, bei denen 194 Menschen ums Leben gekommen sind, weitere 838 wurden schwer und 4924 leicht verletzt. Im Landkreis Prešov sind bei 1577 Verkehrsunfällen 23 Menschen umgekommen, davon im Bezirk Poprad 3 Menschen, dessen Namen auch vorgelesen wurden. Zu den meisten Ursachen von Unfällen gehörte Geschwindigkeitsüberschreitung, Verletzung der Pflichten des Fahrzeugführers, falsche Fahrweise oder Fahrt unter Alkoholeinfluss.
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12). Denkend an alle, die an den Straßen in der Slowakei ums Leben gekommen sind, zündeten alle Vertreter der einzelnen Teile des Integrierten Rettungskräftesystems Kerzen an, die das Licht symbolisieren – Jesus Christus. Möge diese Gedenkfeier an die Opfer der Verkehrsunfälle ein Memento für alle sein, die sich auf den Straßen bewegen.