Die Bewohner von Felka (heute Veľká) sind massenweise zum evangelischen Glauben schon am 19. März 1552 unter dem Einfluss von ihren Pfarrer Juraj Filker (Stephany) übertreten. Seit dem 16. Jahrhundert mussten die Evangelischen, besonders die Deutschen, schwere Zeiten durchmachen. Sie kämpften für ihre Überzeugung, Ideale, aber in jeder Ecke der Stadt hinterließen sie Spuren ihrer fleißigen Arbeit. Nach dem Sturm, der durch Felka am 17. März 1814 raste und die alte Kirche beschädigte, entschied sich der Stadtrat auf die Initiative von Pfarrer Samuel Klein eine neue Kirche im Garten von Martin Stompf zu bauen. Die Bauarbeiten fingen im Jahre 1815 an und der Kirchebau wurde am Johannistag im Jahre 1817 beendet. Im Jahre 1869 wurden das Pfarrhaus und die Schule fertig gebaut.
Nach dem ersten Weltkrieg zogen nach Veľká slowakische Evangelische aus naheliegenden Dörfern, besonders aus Važec, das durch einen Brand vernichtet wurde. Evangelischer Pfarrer Tobias Fischl konnte das Bedürfnis, die slowakische Sprache in der Liturgie zu benutzen, nicht erfüllen, da er selbst ein Deutscher war und die slowakische Sprache nicht beherrschte. Behilflich wurde die Slowakische evangelische Synode aus den USA, die hier ihre Mission gründete. Ihre Hauptvertreter waren Ján Pelikán und sein Sohn Ján Jaroslav. Das Kirchenleben verschlechterte sich nach seinem Fortgang im Jahre 1923. Um die Situation zu verbessern, sandte der Ostdistrikt im April 1929 den Missionspfarrer Juraj Raab – Kello, der vom Bischof Jur Janoška feierlich in sein Amt eingeführt wurde. Im Jahre 1932 ersetze ihn Ján Bakoss. Die Beiden legten die Grundlagen für das Funktionieren des Gemeindelebens der Gläubigen in Veľká. Nachdem der deutsche Pfarrer Tobias Fischl im Jahre 1936 in die Rente ging, wurde die Gemeinde zweisprachig, in Wirklichkeit waren es zwei Gemeinden unter einer Personalunion verbunden.
Die Gründung des unabhängigen slowakischen Staates und politische Ereignisse in Europa führten zu Veränderungen auch in der evangelischen Kirche A. B. Für den 14. Juni 1939 wurde ein Treffen der gesetzgebenden Synode einberufen, die ein Kirchengesetz verabschiedete, aufgrund dessen die deutschen Gemeinden vom Gemeindebund ausgenommen wurden, und gründete in der Zips vier neue slowakische Kirchengemeinden, unter denen auch die Gemeinde in Veľká war. Aufgrund dieser Synode erließ das Schul- und Kultusministerium am 7. März 1940 die Verordnung Nr. 69, mit der dieses Kirchengesetz bestätigt wurde und am 26. Januar 1940 in Kraft trat. Nach den oben erwähnten Ereignissen fanden am 16. Juni 1940 ein feierlicher Gottesdienst und ein konstituierender Konvent statt und in Veľká entstand die slowakische evangelische Kirchengemeinde. Dazu gehörten auch Tochtergemeinden: Poprad, Stráže, Spišská Sobota, Matejovce und Filialen: Veľký Slavkov, Spišská Teplica, Svit und alle Ortschaften in der Hohen Tatra, die später selbstständig wurden.
Nach der Errichtung der slowakischen Gemeinde wurde die amerikanische Missouri-Synode aufgelöst. Ihre früheren Mitglieder wurden jetzt zu Mitgliedern der neuen slowakischen Gemeinde. Der erste hier tätige Pfarrer war seit 9. November 1940 Oskar Černák. Er diente als Pfarrer in Veľká bis er im Jahre 1952 in die Rente ging. Am 25. August 1952 übernahm die Leitung der Gemeinde ein neuer Pfarrer, ThDr. Július Filo. Während seiner Amtsführung wurden mehrere Rekonstruktionen durchgeführt – im Jahre 1955 wurde die Kirche instandgesetzt, ihre Fassade auch der Innenraum. Die Altarbilder restaurierte der akademische Maler Ondrej Ivan. Reparaturarbeiten wurden auch am Pfarrhaus und an einigen Wirtschaftgebäuden durchgeführt. Die Gemeindemitglieder leisteten die Arbeit von 5000 Arbeitsstunden. Nachdem ThDr. Július Filo im Jahre 1970 zum Bischof des Ostdistrikts gewählt wurde und die Gemeinde verließ, kam nach Veľká als Pfarrer Mgr. Vincent Blažko. Auch er widmete sich unter anderem im Jahre 1980 der Rekonstruktion der Kirche. Mgr. Vincent Blažko war in den Jahren 1989 – 1993 auch Generalpresbyter der Evangelischen Kirche A. B. in der Slowakei und in den Jahren 1990 – 1992 Abgeordneter im slowakischen Parlament für die Partei KDH (Christlich-demokratische Union). Zu seinen Interessen gehörten auch Literatur und bildende Künste. Seine Beiträge veröffentlichten mehrere Kirchenzeitschriften und Kalender und seine Bildwerke schmücken 8 Gemeinderäume und 5 Kirchen. Aus Gesundheitsgründen ging er 1993 in Rente. Für seine geistliche und hingebungsvolle Fürsorge für die Bewohner der Stadt wurde ihm der Preis des Bürgermeisters der Stadt Poprad verliehen. Eine hervorragende Helferin bei seiner Tätigkeit fand er in seiner Frau Erika, die Organistin wurde. Unter ihrer Leitung erhöhte sich das Niveau des Chors. Sie selbst machte Liederarrangements, leitete den Chor und begleitete ihn am Klavier. Der Chor hatte ungefähr 35 Mitglieder.
Im Jahre 1993 kam in die Gemeinde als Pfarrer Mgr. Jozef Vereščák. Danke Gott und der Einstellung von Bruder Pfarrer wächst die Anzahl der Gläubigen jedes Jahr. Im Jahre 2010 hatte die Kirchengemeinde in Poprad-Veľká 933 Mitglieder. Mgr. Jozef Vereščák widmet sich sehr intensiv dem geistlichen Leben der Evangelischen in Veľká und organisiert für dessen Entfaltung viele evangelisierende Veranstaltungen und Konzerte. Zusammen mit Ehefrau Ľubica arbeitet er auf verschiedene Art und Weise mit Kindern, Jugendlichen und auch mit Erwachsenen. Im Rahmen der Kirchengemeinde wirkte ein Jugendchor. Sein Auftritt während der Synode in Svit in 1996 erlangte einen großen Widerhall. Unter der Leitung von Vladimír Ivan trifft sich auch heute ein Gemeindechor, der 25 Mitglieder hat. Für Stärkung der Beziehungen in der Gemeinde, der Zusammengehörigkeit und der Glaubensermutigung werden jedes Jahr ein Gemeindetag, eintätige Gemeindeausflüge und Ferienlager für Jugendliche organisiert. Außer dem erwähnten geistlichen Leben realisierte Bruder Pfarrer mit Hilfe der Gläubigen Reparaturarbeiten an der Fassade des Pfarrhauses, später auch im Innenraum und in der Pfarrhausumgebung. In der Kirche wurden die Fenster ausgetauscht und im Jahre 2009 wurden weitere Arbeiten durchgeführt: die Orgel wurde restauriert, der Kirchengarten, Umgebung der Kirche und Umzäunung der ganzen Fläche instandgesetzt. Eine große Hilfe bei seinen Gemeindetätigkeiten ist für ihn das Presbyterium.